“heimat 2.0” [Projekttitel]
Im Nachgang der kwerfeldein Bildbesprechung meines Portraits der Kalk-Mülheimer Straße für Straßen aus Zucker, wuchs mein Wunsch (nach regem Austausch mit Sebastian H. Schroeder) dieses als Grundstein für eine größere Serie zu sehen.
Sebastian erkannte in meinen Bildern das Motiv “Heimat“. Anfangs sträubte ich mich sehr dagegen.
Der Begriff “Heimat“ war (und ist) für mich lediglich negativ besetzt. Im besten Fall assoziierte ich Jägerzäune, Gartenzwerge, Hausmannskost und “German Spießigkeit“ damit; im schlimmsten Fall dagegen Deutschtümelei, Patriotismus, Nationalismus und AFD.
Im Austausch mit Sebastian durfte ich erkennen, dass es auch eine vollkommen andere, positive Deutungsebene des Begriffs gibt: Geborgen- und Vertrautheit, einen Platz gefunden zu haben, irgendwo (im Idealfalle selbstbestimmt) angekommen zu sein. Mein Widerwille mich an diesem Motiv zu versuchen schwindet seitdem fortlaufend.
Seit dem Herbst 2020 arbeite ich nun an diesem Projekt mit dem Arbeitstitel “heimat 2.0“. Dafür ist meine Kamera mein ständiger Begleiter: ich sammele charakteristische Bildmotive: von Bauwerken und -sünden, über Texturen, Formen und Farben.
Diese Aufnahmen kombiniere ich später mit Portraits von Menschen in ihrer privaten, selbsterwählten Umgebung (zu Hause, am Arbeitsplatz oder im Garten/Schrebergarten). Das “intime“ Setting der Bilder charakterisiert die abgebildete Person nochmals intensiver.
“heimat 2.0“ ist ein Langzeitprojekt.
Wenn auch Du mitmachen möchtest oder jemanden kennst, der unbedingt dabei sein sollte, schreib mir gerne eine Mail.