5 Fragen an Rüdiger
1. Wie lange befindest Du dich bereits in sozialer Isolation?
Seit dem 14.3.2020
2. Was machst Du noch außerhalb deiner vier Wände?
Einkaufen, meine Liebste mit ihren Jungs besuchen und spazierengehen
3. Was vermisst Du?
Ich vermisse meine Freunde und entspannte sonnige Stunden im Straßencafé, in Bars und Clubs, Abendessen im Restaurant, Kino, Museen, Konzerte und Sauna
4. Was machst Du mit Deiner „gewonnenen Zeit“, was Du genießt?
Ich schlafe morgens lange, herrlich!
Gerade engagiere ich mich für meinen Berufsverband und versuche, dessen Mitgliedern in der Krise zu helfen.
Außerdem nehme ich endlich lange liegengebliebene Projekte in Angriff: Die Steuererklärung, kleine Renovierungen in meiner Wohnung, Ausmisten etc.
Ich genieße sonnige Momente auf dem Balkon, säe bereits erste Pflanzen.
Obwohl ich noch recht viel zu tun habe, geniesse ich, dass dies nun endlich mal ohne Hektik und Eile passieren darf und ich mir Pausen nehmen kann. Meine Zeit ist jetzt viel weniger fremdbestimmt.
Am meisten genieße ich aber wohl die Solidarität unter FreundInnen, Bekannten und KollegInnen, die ich gerade intensiv erleben darf.
5. Was wird sich dauerhaft durch Corona verändern - für Dich persönlich oder im größeren Zusammenhang?
Das ist noch schwer zu sagen. ich hoffe, dass mir und unserer Gesellschaft ein wenig von der gerade gelebten Solidarität und Entschleunigung bleibt. Allerdings befürchte ich auch, dass nach Ende der sozialen Distanzierung der Druck, endlich wieder ins gewohnte Leben zurückzukehren und die entstandenen Umsatzeinbussen wenigstens teilweise wieder auszugleichen, bei sehr vielen Menschen auch eine Art backlash auslösen wird.
Ich denke, wir alle können gerade eine Menge aus dieser Krise lernen. Zwar werden wir danach vielleicht pleite sein, aber mit der Erfahrung, eine solch schwierige Situation durchgestanden zu haben, werden viele Menschen (Selbst-)Vertrauen, Stärke und Gelassenheit gewinnen.
Das wünsche ich mir jedenfalls…
[Rüdiger, 1. April 2020]